Braucht es Denkmalpflege?

Weshalb es die Denkmalpflege wie sie heute funktioniert nicht braucht und wie es besser sein könnte. Ein Beitrag über Sinn oder Unsinn der Denkmalpflege.

Was erwartet das Volk von der Denkmalpflege?

Der Auftrag der Denkmalpflege ist klar: Schutz von Kulturgut. Ein weiter Begriff der viel Spielraum für kreative Interpretation offen lässt. Fragt man beliebige Personen was sie unter Denkmalschutz verstehen, stellt man schnell fest, dass den wenigsten der Umfang dessen bewusst ist. Die weit verbreitete Meinung der Denkmalschutz betreffe generell nur äussere Teile der Gebäude und im innern wäre freie Gestaltung möglich stimmt leider nicht.

Nur wenige wissen in welchem Ausmass sich die Denkmalpflege auch in Räumlichkeiten einmischt, oder sonstige teils absurde Forderungen an Konstruktion und Gebäudehülle stellt.

Es geht also um weit mehr als nur äussere Ansichten, obwohl es abgesehen von der Denkmalpflege wohl niemand wirklich interessiert. Nicht nur deshalb ist die Denkmalpflege wie sie heute funktioniert der falsche Ansatz. Es macht keinen Sinn die Eigentümer mit Auflagen einzuschränken, da die Gebäude selbst nach einer bewilligten Sanierung alles andere als dem Entsprechen, was sie einmal waren.

 

Ortsbildschutz: Mehr braucht es nicht!

Die Schweizer Bevölkerung hat viel mehr Interesse daran, öffentlich sichtbare Bauwerke oder das Dorf-/Stadtbild zu erhalten. Was bedeutet dies also im Detail? Die Leute erwarten, dass äusserliche Ansichten von schönen alten Gebäuden weitestgehend erhalten bleiben. Jedoch ist ihnen selbst hierbei die genaue Materialwahl einzelner Bauteile egal. Das Einzige was es dafür braucht ist Ortsbildschutz! Dies deckt die Erwartungen und der eigentliche Auftrag der Bevölkerung bereits heute grösstenteils ab.

Ganz abschaffen müsste man die Denkmalpflege jedoch nicht. Nur deren Aufgabengebiet stark konzentrieren und klar definieren. Einmischung in privates Eigentum darf nicht länger möglich sein!

 

Wenn schon Denkmalpflege, dannn richtig!

Es gibt durchaus Gebäude wie Kirchen, Schlösser, oder sogar Bauernhäuser und Altstadtgebäude welche geschützt werden könnten. Doch wie kann man diese schützen, ohne Vorgaben welche teilweise fast einer Enteignung gleichkommen?

So könnte es funktionieren: Bund und Kantone kaufen auf dem freien Markt Gebäude welche die Denkmalpflege schützen will. Finanziert mit den Geldern, über welche die Denkmalpflege bereits jetzt verfügen kann und sonst als Förderbeiträge an Private abfliessen würden. Diese Gebäude werden nicht zu Wohnraum umgenutzt sondern verbleiben bis ins Detail wie sie sind. Alles bleibt originalgetreu erhalten und wird konserviert wie es ist. Die Gebäude könnten ähnlich wie ein Museeum funktionieren. Bestes Beispiel dafür ist der Ballenberg. Dort ausgestellte Gebäude zeigen die echte Geschichte zu welcher die Öffentlichkeit so auch Zugang hat.

Es wäre interessant zu wissen, ob die Denkmalpflege als Eigentümerin geschützter Gebäude sich dann nicht plötzlich sogar für eine Modernisierung und Umnutzung dieser stark machen würde.

 

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